Zur diesjährigen Pflichthegeschau der Jägervereinigung Pegnitz e.V. im Gemeindezentrum Bieberswöhr begrüßte Gerald Lothes zahlreiche Jäger, Landrat Florian Wiedemann, Franc Dierl (MdL), den 1. Bürgermeister Jörg Teufel, den 2. Bürgermeister Stefan Regner (Gemeinde Prebitz), Frau Tolksdorf vom Landratsamt Bayreuth, den Ehrenvorsitzenden der Jägervereinigung Pegnitz Karl-Heinz Inzelsberger, die Kreisjagdberater Georg Bayer und Peter Meister, sowie den Vorsitzenden der FBG Pegnitz Werner Lautner.
Franc Dierl, Florian Wiedemann und Jörg Teufel sprachen nach der Begrüßung ein kurzes Grußwort. Bei allen Rednern war der Wolf ein Thema. Sie waren sich einig, dass der Wolf Teil der biologischen Vielfalt ist, allerdings solle in Gebieten mit zu hoher Wolfsdichte eine Entnahme möglich sein. Florian Wiedemann hob hervor, wie wichtig das Abhalten einer Hegeschau ist. Die Hegeschauen sollen aber auch weiterentwickelt werden. Zudem lobte er den Rückgang der Verbissbelastung beim Forstlichen Gutachten.
Nach den Grußworten fand die Ehrung der langjährigen Mitglieder statt. Franc Dierl, Florian Wiedemann, Jörg Teufel und Gerald Lothes übergaben die Urkunden. Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden Andreas Weidmann, Joachim Hemstedt und Jürgen Benkert geehrt. Für 40 Jahre Mitgliedschaft Gerhard Seibold, Theo Schaffer, Hans Lodes und Klaus Vogel. Für 65 Jahre Mitgliedschaft wurde Stefan Bubmann geehrt. Die Ehrung rundeten die Jagdhornbläser mit der Ehrenfanfare feierlich ab.
Im Anschluss an die Ehrungen übergab Gerald Lothes der 1. Vorsitzende der Jägervereinigung das Wort an Jonathan Ehrmann. Jonathan Ehrmann ist selbst Jäger, Biologe und Doktorand an der Universität Bayreuth (Ökologie). Er hielt einen Vortrag zum Thema „Jagd ist angewandter Naturschutz“. Sein Fazit ist Jagd und Naturschutz profitieren voneinander, Konflikte mit klassischem Naturschutz müssen nicht sein und die Zusammenarbeit lohnt sich in jedem Fall. Jagdliche Maßnahmen, wie zum Beispiel die Anlage eines Wildackers, Pflege einer Suhle, aber auch die Prädatorenbejagung, leisten häufig einen positiven Beitrag für alle Tiere. Klassische Naturschutzmaßnahmen können im Gegenzug positive Auswirkungen auf die Jagd haben.
Peter Meister, Kreisjagdberater und Leiter der Hegegemeinschaft Pegnitz, stellte die Auswertung der Streckenlisten des Jagdjahres 2024/2025 vor. Zu den Hegegemeinschaften der Jägervereinigung Pegnitz e.V. gehören die HG Waischenfeld/Ahorntal, Pottenstein, Betzenstein, Pegnitz, Schnabelwaid und Creußen. Insgesamt wurden 2024 in den Hegegemeinschaften 2.191 Stücke Rehwild, 437 Stücke Schwarzwild, 157 Feldhasen, 930 Füchse, 242 Dachse, 151 Waschbären und 151 Stockenten erlegt. Im Vergleich zu den Vorjahren wurden mehr Prädatoren bejagt. Hier hat der Kreisjagdberater angemerkt, dass vor allem der Bestand an Waschbären, Füchsen und Dachsen stetig zunimmt, die Jäger mit deren Bejagung aber bereits auf einem guten Weg sind.
Die Entwicklung der Verbissbelastung gemäß dem Forstlichen Gutachten aus den Jahren 1997-2024 hat gezeigt, dass es immer wieder Schwankungen in den Hegegemeinschaften gab. Waren 2021 noch 5 von 6 Hegegemeinschaften rot, so waren es 2024 nur noch 2. Dies liegt unter anderem auch an der Erhöhung der Abschusszahlen (+12,05%). Zuletzt wurden noch die Rehwild-Abgänge der einzelnen Hegegemeinschaften vorgestellt. An der Sonderwand konnten besonders starke und abnorme Gehörne bewundert werden. Der brävste Bock kam aus dem Revier Gottsfeld mit 376g, gefolgt vom Revier Lindenhardt Ost (340g) und Mandlau-Haselbrunn mit 330g.
Die Jagdhornbläser der Jägervereinigung Pegnitz sorgten für die musikalische Umrahmung der Hegeschau. Bekannte Stücke wie Sammeln der Jäger und die Begrüßung bis hin zur Ehrenfanfare für die geehrten Mitglieder und natürlich die Totsignale wurden zum Besten gegeben. Ein kleines Highlight war das Totsignal „Damhirsch tot“, welches von Gerald Lothes kurz vorgestellt wurde, da Damwild auf den Streckenlisten der anwesenden Hegegemeinschaften bisher nicht vorkam.
Bevor es nach dem offiziellen zum gemütlichen Teil des Abends überging, wünschte der Vorsitzende allen Anwesenden alles Gute und viel Waidmannsheil für das noch frische Jagdjahr und die nahende Bockjagd. Außerdem galt sein Dank allen Beteiligten und insbesondere der Landjugend Prebitz-Seidwitz für die Bewirtung der Veranstaltung.

