Ein vollbesetztes Haus konnte der Vorsitzende der Pegnitzer
Jäger Gerald Lothes zur Eröffnung der Pflichthegeschau im Gemeindezentrum in
Bieberswöhr begrüßen. Darunter zahlreiche Ehrengäste wie die
Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer (CSU), Landrat Florian Wiedemann
(FW) und den oberfränkischen Regierungsbezirksvorsitzende des Bayerischen
Landesjagdverbandes Armin Hohmann.
Auf zahlreichen Tafeln waren die in den Hegegemeinschaften
Ahorntal-Waischenfeld, Pottenstein, Betzenstein, Pegnitz, Schnabelwaid und
Creußen erlegten Trophäen der Rehböcke ausgestellt. Daraus ergab sich ein
Gesamtbild über den körperlichen Zustand des Wildes in diesen Gebieten. Auf einer Sonderwand wurden die stärksten und
abnormsten Gehörne präsentiert. Lothes beglückwünschte die erfolgreichen Jäger
mit einem Waidmannsheil und bedankte sich bei allen, die beim Aufbau und der
Organisation des Abends tatkräftig mithalfen.
In seinem Grußwort ging Armin Hohmann als
Regierungsbezirksvorsitzender der oberfränkischen Jäger auf aktuelle
jagdpolitische Themen ein, sowie auf mögliche Förderungen aus Mitteln der
Jagdabgabe.
Für Gudrun Brendel-Fischer war das wohl der letzte Besuch
der Hegeschau in ihrer Funktion als Landtagsabgeordnete, da sie ihr Ausscheiden
aus der Landespolitik nach der Landtagswahl im Herbst angekündigt hat. Als
Kreistagsabgeordnete wird sie weiterhin tätig sein. Lothes und der
Ehrenvorsitzende der Jägervereinigung Pegnitz, Karl-Heinz Inzelsberger dankten
ihr langes Engagement und ihr stets offenes Ohr für die Jägerschaft und
überreichten ihr einen besonderen Regenschirm mit dem Logo der Jägervereinigung.
Inzelsberger: „Liebe Gudrun, du hast uns Jäger nie im Regen stehen lassen.“
Während sich Brendel-Fischer verabschiedete war die
Hegeschau für den Bayreuther Landrat Florian Wiedemann hingegen eine Premiere.
„Jetzt bin ich schon drei Jahre Landrat und kann immer noch Veranstaltungen
erleben, bei denen ich noch nicht war“. Wiedemann dankte den Jägern ihren
Einsatz für die Natur und für die Wildtiere, besonders in Zeiten des
Klimawandels und des erforderlichen Waldumbaus.
Mit Oliver Heinekamp aus Bayreuth referierte ein
Rechtsanwalt, der selbst Jäger ist, eindrucksvoll und sehr verständlich darüber
was Jägerinnen und Jäger im Umgang mit Waffen zu beachten haben. Der
Gesetzgeber unterscheidet zum Beispiel deutlich beim Transport von Waffen ins
Revier und dem tatsächlichen Führen einer Waffe bei der Jagdausübung. Auch auf
Fallstricke, über die Jäger als legale Waffenbesitzer stolpern können, wies
Heinekamp hin.
Jagdpächter sind Zwangsmitglieder in der Sozialversicherung
für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau, kurz SVLFG genannt. Für was diese
Mittel verwendet werden und weshalb es wichtig ist, dass diese Mittel zur
Verfügung stehen, darauf ging Thomas Kürzdörfer von der SVLFG in seinem Vortrag
ein.
Der Kreisjagdberater und Pegnitzer Hegegemeinschaftsleiter
Peter Meister stellte das Streckenergebnis aus dem vergangenen Jagdjahr vor. So
wurden mit 417 Wildschweinen gut 85 Tiere weniger als noch im Vorjahr erlegt. Für
Meister zeigen sich hierin die erfolgreichen Bemühungen der Jäger im Einsatz
gegen Wildschäden und als Präventivmaßnahme gegen die Afrikanische
Schweinepest. Die Rehwildstrecke wurde mit 2.223 Rehen angegeben, einem Zuwachs
gegenüber dem Vorjahr.
Erschreckend sind die Rückgänge beim sonstigen Niederwild
(Fuchs, Hase, Fasan und Ente).
Zum Abschluss konnten Gerald Lothes und Armin Hohmann noch
zahlreiche Mitglieder ehren. Bei den langjährigen Mitgliedschaften sind für 25
Jahre Herr Martin Wickles, Roland Schmitt und Georg Kreis, für 50 jährige
Mitgliedschaft Rowald Krug und 60 Jahre Herrn Hans Schatz geehrt worden. Sebastian
Hünsch, Christian Leißner, Karl-Heinz Brendel, Andreas Kubizek, Philipp
Lindner, Otto Neuner, Lydia von der Grün und Patrick Polster erhielten die
Wildhegenadel. Rudi Adler, Johann Schrüfer, Dieter Bauernschmitt, Georg
Brütting und Anton Brendel die Ehrung Naturerbe Bayern in Bronze. Im Bereich
des Hundewesens sind Anna Ullmann mit dem Ehrenzeichen in Bronze und Moritz
Fiedler mit dem Ehrenzeichen in Silber ausgezeichnet worden. Den Eichenkranz in
Bronze erhielt Ann-Sophie Kraus. Das Ehrenzeichen in Bronze Ulrich Hübner und
Peter Meister. Eine besondere Ehrung wurde an diesem Abend Georg Bayer zuteil.
Er erhielt mit dem Ehrenbruch des Bayerischen Jagdverbandes, die höchste
Auszeichnung, die dieser Verband auf Regionalebene für außergewöhnliche
Verdienste für das Jagdwesen in Bayern verleiht. Der Ehrenvorsitzende und
langjährige Wegbegleiter von Georg Bayer, Karl-Heinz Inzelsberger listete
dessen Engagement der letzten 40 Jahre stichwortartig auf: Schatzmeister,
stellvertretender Kreisgruppen-Vorsitzender, 25 Jahre Hegegemeinschaftsleiter,
Pressereferent, Mitglied des Jagdbeirates, Kreisjagdberater und Leiter der
Hochwildhegegemeinschaft Fichtelgebirge. Sichtlich gerührt bedankte sich Bayer
für diese Ehrung.
Die kurzweilige Veranstaltung wurde umrahmt von der
Bläsergruppe der Pegnitzer Jägervereinigung.
Gerald Lothes, für den diese große Veranstaltung auch eine
Premiere als neuer Vorsitzender der Pegnitzer Jäger war, wünschte zum Abschluss
allen eine unfallfreie Jagd und einen guten Nachhauseweg.