„Der Wolf – er ist zurück, auch in unserer Heimat.“
An zwei Tagen fanden sich 36 interessierte Jäger zur Qualifizierungsschulung Wolf in Schnabelwaid ein. Als Referenten lud die Jägervereinigung Pegnitz in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Jagdverband (BJV) den bundesweit bekannten Wolfsberater Michael „Ohlly“ Ohlhoff ein. Ohlhoff vermittelte Fachkenntnisse zu den Themen Wildbiologie, Ökologie, Verhalten, Monitoring und vielem mehr. Vor allem das Monitoring kommt in Deutschland zu kurz. Viele Sichtungen werden nicht gemeldet. „Wir Jäger müssen als flächendeckend vertretene Wildtierexperten unsere Informationen zusammenführen und teilen“ appelliert Gerald Lothes der Vorsitzende der Jägervereinigung Pegnitz an die Teilnehmer.
„Wald vor Wild“ im Wolfsgebiet?
Durch ein kluges Wildtiermanagement können Konflikte zwischen Wölfen und menschlichen Interessen geringgehalten werden. Internationale Studien, die während der Schulung vorgestellt wurden, zeigten je offener die Landschaft ist und je weniger Wild im Gebiet vorhanden ist, desto höher ist der Anteil an Haus- und Nutztierrissen. Der Wolf ernährt sich in unseren Gebieten zu 50% von Rehwild. Das heißt, wenn die Rehe als Beute des Wolfes auf Grundlage „Wald vor Wild“ massiv bejagt werden, erhöht dies die Gefahr für Nutztierrisse.
Wie sieht es bei uns in der Region aus?
Sebastian Bäumler, Mitglied im Netzwerk große Beutegreifer beim Landesamt für Umwelt (LfU), informierte die Anwesenden über die regionalen Wolfsvorkommen und das aktuelle Wolfsmonitoring des LfUs. Die ersten Wölfe wurden 2017 gesichtet, seit 2018 gibt es jährlich Nachwuchs. In der Region sind vier Rudel nachgewiesen. Diese haben ihr Territorium in Grafenwöhr, Pressath, im Manteler Forst bei Weiden und seit 2023 auch am Kitschenrain bei Schnabelwaid. Nachgewiesenen Nachwuchs gibt es dieses Jahr bei den Rudeln in Grafenwöhr und am Kitschenrain.
In zwei Tagen Qualifizierungsschulung wurde unglaublich viel Wissen vom erfahrenen Wolfsberater Ohlhoff anhand Fotos, Videos, sowie seinen Erzählungen aus der Praxis vermittelt. „Im Bereich Wolf lernen wir täglich dazu“ erklärt Ohlhoff. Er bedankte sich bei den Teilnehmern und der Organisation durch die Jägervereinigung Pegnitz.